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Künstler hautnah - heute mit Vanessa Meyer

Wir möchten bei waschechten Künstlern aus ganz Deutschland Mäuschen spielen und dir zeigen, wie vielfältig und bunt das Leben als Künstler/in sein kann, welche Höhen und Tiefen sie durchleben und was echte Künstler/innen sonst noch umtreibt. DIE Gelegenheit für dich, ein wenig Künstlerluft zu schnuppern. Viel Spaß beim Interview mit der Künstlerin Vanessa Meyer!


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Wer bist du und welche Kunst machst du?


Schon als Kind war ich ein sehr gefühlvoller und empathischer Mensch, der in Alles und Jeden viel Liebe hineinsteckt. Oft hatte ich Probleme mit meiner Überdosis an Gefühlen umzugehen und hatte im Leben immer wieder das Gefühl zu viel zu sein. Ich wusste nicht wohin mit ihnen und habe mich deshalb oft zurückgehalten und versucht anders zu sein. Seit ich damit begonnen habe zu malen, habe ich einen Weg gefunden, meine Gefühle auf eine andere Art zu verarbeiten und sie raus zu lassen – auf meinen Leinwänden. Die Kunst war und ist wie ein Schlüssel für mich, welchen ich nie wieder loslassen werde. Da ich auch privat ein sehr facettenreicher Mensch bin, der es liebt neue Dinge auszuprobieren, könnte ich mich auch in meiner Kunst nicht auf einen bestimmten Stil festlegen. Dies ist, denke ich ein großer Punkt, welcher meine Kunst ausmacht – sie ist extrem abwechslungsreich. Ich lasse mich hierbei immer von meinen Gefühlen und Launen treiben. Eine Ausbildung oder Schulung im Bereich der Kunst habe ich nie absolviert – ich habe mir alles durch viele Experimente und Versuche selbst beigebracht.


Wie und wann bist du zur Kunst gekommen?

In meinem früheren Beruf in der Kosmetikbranche, konnte ich mich schon immer auf den Gesichtern meiner Kundinnen verkünsteln. Ich war 11 Jahre in dieser Branche tätig. Als im März 2020 der erste Corona-Lockdown kam und wir gezwungen waren zu Hause zu bleiben, hatte ich nicht mehr die Möglichkeit meine künstlerischen Fähigkeiten in meinem Beruf auszuleben. Da ich kein Mensch bin, der den ganzen Tag vorm Fernseher sitzt, habe ich andere Wege gesucht meine Zeit zu vertreiben. Damals hatten mein Partner und ich die Idee, uns jeweils eine große Leinwand nach Hause zu bestellen und einen kleinen Wettbewerb untereinander auszuführen.

So kam ich zu meinem ersten Kunstwerk auf Leinwand. Als er damals nach Hause kam und mein fertiges Kunstwerk sah, sagte er nur: „Okay, ich gebe auf. Du kannst die zweite Leinwand auch haben.“

Und so kann man sagen, dass der Corona-Lockdown wirklich etwas Positives für mich hatte, denn nach diesem Tag, gab es keinen Tag mehr, an dem ich mich nicht meiner Kunst gewidmet habe. Sie ist wie eine Sucht für mich.

Was waren deine ersten Materialien, die du gekauft oder geschenkt bekommen hast?

Ganz klassisch – Leinwand, Pinsel und Acrylfarben.

Dein erster Verkauf als Künstlerin?

Mein erster Verkauf war ein Pferd, welches mir eine Freundin nach meinen zwei ersten Bildern in Auftrag gegeben hatte. Mittlerweile hat sie schon zwei meiner Kunstwerke in ihrer Wohnung hängen, worüber ich super happy bin.

Was war deine größte künstlerische Herausforderung?

Da gab es schon mehrere – an welche ich mich noch gut erinnern kann, war ein Kunstwerk aus echtem Rost, welches eine Kundin bei mir in Auftrag gegeben hatte. Da ich mir bisher alles selbst beigebracht hatte und viel Spaß daran hatte, neues zu probieren, habe ich die Herausforderung angenommen. Da das Metall durch das Oxidationsmittel und durch witterungsbedingte äußere Einflüsse immer weiter oxidiert, musste ich es so oft versiegeln, und auch immer wieder ausbessern, bis der Rost die Farbe hatte, welche ich herausbringen wollte und vor allem, bis diese auch so geblieben ist. Umso stolzer war ich dann natürlich auf das Endergebnis.


Was war dein größter Schattensprung?

Tatsächlich nein zu sagen und mir einzugestehen, wenn mir etwas nicht liegt. Ich hatte anfangs auch 2-3 Portraits als Auftrag angenommen und hatte wirklich große Probleme damit, die Personen genauso abzubilden, dass sie sich wieder erkennen. Als es dann ein Mal wirklich in die Hose ging, habe ich mir selbst eingestehen müssen, dass mein Können hier nicht liegt und ich solche Aufträge nicht mehr annehme, auch wenn man damit viel Geld verdienen kann. Hier fehlt mir einfach der Spaß daran und der ist finde ich wichtiger wie der Verdienst.

Was war dein schönster Marmeladenglas-Moment?

Als meine Kunst auch von mir unbekannten Menschen gekauft und gefeiert wurde. Natürlich freue ich mich auch wie ein kleines Honigkuchenpferd, wenn meine Freunde meine Kunst lieben und kaufen und vor allem kann ich es oft selbst nicht glauben, wenn ich zu Freunden ins Haus oder in die Wohnung kommen und dort teilweise 4-5 Kunstwerke von mir an den Wänden hängen. Das macht mich unglaublich happy. Aber dass auch Fremde, Menschen die mich nicht kennen meine Kunst mögen und bei sich zu Hause aufhängen, das ist schon ein ganz besonderes Gefühl.


Wenn du alles erreichen könntest, wo siehst du dich in 5 Jahren?



Wenn das passieren würde, wäre ich Tag und Nacht in meinem eignen Atelier, mit großen Schaufenstern und hellen Räumen. Am allerliebsten in meinem Lieblingsort auf Hvar direkt am Strand. Da müsste ich aber tatsächlich im Lotto gewinnen…




Dein wichtigster Tipp an andere Künstler...

Seid frei. Probiert aus. Nehmt jeden Tag den Pinsel in die Hand und macht einfach. Lasst eurer Kreativität freien Lauf. Macht Fehler, diese gehören dazu und dadurch entstehen Dinge, welche ihr selber nicht für möglich gehalten hättet. Und zu allerletzt, lasst euch nicht entmutigen. Kunst ist Ansichts- und Geschmackssache, denn sie ist so vielfältig, dass für jeden etwas dabei ist. Nehmt negative Kritik nur von Menschen an, die ihr als Vorbilder seht und die in der Position sind, euch zu kritisieren. Dann ist sie eine wahre Chance, euch selbst und eure Kunst nach vorne zu bringen.


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Wenn du mehr über Vanessa und ihre aktuellen Werke erfahren möchtest, besuch sie gerne auf Instagram oder schau auf ihrer Website vorbei!


Auch nächste Woche stellen wir hier auf unserem Blog wieder neue Künstler vor! Wir freuen uns, wenn du dabei bist! Es bleibt spannend!


Eure Luna

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